สวัสดีครับ … Sawadee ka; sawadee kap – ein Abstecher in das Land der Thai

Gepostet am Apr 13, 2014 in Alle Berichte, Asien, Geschichten sind Speisen für's Ohr.., Thailand | Keine Kommentare

สวัสดีครับ … Sawadee ka; sawadee kap – ein Abstecher in das Land der Thai

Life is a beach..

Wer kennt es nicht das wohl meist besuchte südostasiatische Land. Ein Land der schönsten Strände, der vielen bekannten Inseln, ein Land der Harmonie und Freundlichkeit, ein Land, welches sich bereits annähernd auf dem Stand der Industrieländer dieser Erde befindet. Thailand ist aber auch ein Land der Städte, die niemals schlafen, der Prostitution und des Übermasses.

Als nun fast letztes von uns besuchte Südostasiatische Land erreichten wir Thailand via Vientiane, wo wir in Nong Khai, unmittelbar nach der Grenze den Nachtzug nach Bangkok nahmen. Nong Khai erreichten wir naturgemäss mit dem Fahrrad. Die Fahrräder hatten beide leichte Schäden genommen, Sarah’s Wechsler war defekt und bei mir war ein Pedal, bzw. dessen Kugellager im Eimer. Nach unserem Abstecher mit Fabienne in den Süden Thailands beabsichtigten wir nach Bangkok zurückzukehren und die Fahrräder dann wieder zu reparieren. In Bangkok trafen wir pünktlich früh morgens, einen Tag nach unserer Ankunft, am Suvarnabhumi Airport Fabienne. Es gab ein sehr freudiges Wiedersehen nach 5 Monaten, seit wir die Schweiz im letzten Herbst verlassen hatten. Wir reisten nach Krabi, wo wir die erste Nacht in einem günstigen Guesthouse unterkamen. In Krabi fackelten wir am Tag danach nicht lange und nahmen am Pier das Boot nach Railey Beach, einem mitlerweilen bekannten, aber leider von einigen Resorts umklammerten wunderbaren Strand, von steil heraufragenden Karstfelsen umkreist. Es war seit langem unser erster Strandtag, reissen mochten wir daher nichts, ausser die Sonne und das glasklare und grün-blaue, wohl-temperierte Wasser geniessen.

Nach Krabi zog es uns auf die Insel Ko Lanta, wo wir ebenfalls nicht grosse Sprünge machten. Denn es gab von den vergangenen Monaten gegenseitig viel zu erzählen.

Khao Lak, ein ruhiges, wunderschönes Plätzchen in einer Bucht gelegen, ein Gebirge mit Regenwald überwachsen direkt dahinter, war unser nächster Halt. Fabienne und Sarah kannten diesen Ort bereits und wollten ihn mir zeigen – und ich wurde nicht enttäuscht. Khao Lak war vom Tsunami am 26. Dezember 2004 schwer getroffen worden – über 5000 Menschen wurden Opfer der Killerwelle. Doch das Dorf und die touristische Infrastruktur wurde wieder aufgebaut, der Ort hat sich nach dem einschneidenden Naturereignis längst wieder gefangen.

Einmal mehr begnügten wir uns damit, dem Lebensmotto „Life is a beach!“ nachzukommen, und das war ganz gut so! Jeden einzelnen Sonnenuntergang genossen wir bei einem Mojito für die Mädels und einem Bier für mich am Strand, liessen den Tag ausklingen und verliessen das Plätzchen jeweils erst, als es um uns dunkel geworden war.

Nach kurzen zwei Wochen dieser Strandferien begleiteten wir Fabienne nach Phuket, von wo sie via Bangkok nach Hause zurückflog. Wir hätten sie aber gerne noch etwas weiter mitgenommen! Danach verbrachten wir zwei weitere Tage im Süden Phukets, was uns aber alles in allem nicht gefiel. Phuket ist der Inbegriff dessen, was man an Klischees von Thailand oft zu hören bekommt. Im Zenit dieser Klischees empfindet man die Ambience in Patong Beach, eine Strandstadt die niemals schläft und die sich als Gesamtheit irgendwie im überaus „westlich-kapitalistischen“ Sinne tags und vor allem nachts prostituiert. Urlaub würden wir da nie machen. Nichts desto trotz besitzt Phuket natürlich eine wunderbare Landschaft, mit vielen verschiedenen Stränden und schönen Buchten mit glasklarem Wasser. Nur findet man halt wohl keinen einsamen Platz mehr. Der Stress und die westliche Hektik fehlt auch hier nirgends. Sicher findet man in Thailand viele gemütliche, untouristischere Orte, wo das Geld noch massiv mehr Wert hat, als hier an der Küste. Eine wichtige Nachricht sollen wir hier an dieser Stelle noch vermitteln: Trotz Turbulenzen in Thailand wegen korrupter Regierungen und ständigen Streiks, teilweise mit Gewalt, ist Thailand sicher ein sehr sicheres Land geblieben und kann ohne weiteres besucht werden. Auf Phuket haben wir den Auftrag erhalten, dies unserem Umfeld mitzuteilen. Die zwei jungen Thais haben uns am Strassenrand, auf Grund des Tourismuseinbruchs exakt damit beauftragt. Wir meinten, wir würden dies dann bei unserer Rückkehr mitteilen.  In Phuket jedenfalls, das sei hier auch noch vermerkt, spürten wir von einem Einbruch im Tourismus nichts.

Eines Nachmittags fiel uns ein, dass wir einst geplant hatten, auch noch einen Abstecher in den Norden Thailands, nach Chiang Mai zu unternehmen. Da es von Phuket und der näheren Umgebung  aus keine Verbindung zum Bahnnetz Thailands gibt, buchten wir spontan einen Flug für den nächsten Morgen. Obwohl dies nicht unserer Fortbewegungsart und -ideologie entspricht, entschieden wir uns ausnahmsweise dafür. Sichtlich begeistert entstiegen wir in Chiang Mai dem Flugzeug – dermassen schnell und komfortabel waren wir schon ganz lange nicht mehr gereist! =)

Im Vergleich zu Bangkok ist Chiang Mai natürlich beschaulich klein, die Stadt der Tempel, Pagoden und Mönche. Chiang Mai aber bietet so einiges an kulinarischem Potential wie auch an der Möglichkeit, sich wieder einmal dem kulturellen und historischen Angebot hinzugeben. In Chiang Mai haben wir Kloster besucht, im Tempel Wat Phra Sing genau zum richtigen Zeitpunkt die Zeremonie der Mönche mitverfolgen dürfen, danach im Wat Chedi Luang der berauschenden Architektur gefröhnt und sind am Tag danach mit dem Motorrad auf den Hausberg Chiang Mai’s namens Doi Suthep gefahren, wo das wohl schönste Tempelgebilde von Chiang Mai steht: Wat Phra That Doi Suthep. Erschlossen durch lange Treppen, die oben in die Tempelanlage hineinführen und deren Geländer mit hundert Meter langen Schlangen geziert ist. Drinnen glänzt alles aus Gold, Buddha-Statuen, Naga-Statuen und einige Altare und Plätze zum beten. Auf dem Rückweg hielten wir für einen Abstecher im Zoo von Chiang Mai. fotogen

Der Zoo hat uns sehr gefallen, eine Menge Tiere sind bis zum Teil ganz nahe zu bestaunen. So kann man beispielsweise auch Giraffen füttern und den Pandabären zuschauen, wie sie etwas mürrisch im Gehege rumtigern und hungrig an Bambusstängeln rumkaumen. Für kleine und GROSSE Kinder amüsant und spannend – wir jedenfalls genossen den tierischen Nachmittag.

back to Bangkok..

im Liegewagen von Chiang Mai nach Bangkok..

im Liegewagen von Chiang Mai nach Bangkok..

Mit dem Nachtzug sind wir wieder einmal in der etwas verrückten Megastadt Bangkok angekommen. Wie immer in den thailändischen Zügen, hat ein Angestellter abends mit ein paar geübten Handgriffen die Betten gemacht. Der Nachteil an diesem Service: morgens, ca. eine Stunde vor Ankunft, also um 5.00 wird einem auch wieder das Leintuch unter dem Hintern weggerissen, wenn man gerade erst in die zweite Tiefschlafphase gefunden hat. Ja gut, ist halt so..immer freundlich lächeln und „Kop kuhn kap!“ sagen..

Verrückt ist hier in Bangkok die Grösse, der Verkehr, die drei bis vier befahrbaren Stockwerke (unterground Metro, dann bodenebene Strasse, erhöhter Highway und darüber das Skytrain), die Bangkok durchqueren, das hektische Leben, der zelebrierte Konsum. Für uns nicht unbedingt ein Ort zum bleiben, aber ideal um eine kleine Organisationsrunde hinter uns zu bringen. Unsere Fahrräder mussten repariert werden, Sarah’s Wechsler funktionierte nicht mehr und bei mir knackten die Pedale. Zurück in unserem wohl bekannten Hostel, weit am Stadtrand gelegen, hatte Bee, eine junge ganz herzliche Thai uns bereits einen Zettel parat gemacht, auf dem das nächst gelegenen Fahrradgeschäft war. Sie hat sich sogar die Mühe gemacht, die google-Route von Thai ins Englische zu übersetzen. Bei unserer Ankunft bekamen wir Bananas und Mangos geschenkt – ein überaus herzlicher Empfang hier im Riccos Residence. Nach kurzem Suchen hatten wir die improvisierte Blechhütte des Velomechanikers unter der Skitrain-Trasse gefunden – im Nu war ein Kabel der Gangschaltung und die Pedale getauscht – mit 15.00 Chf Reparaturkosten waren wir davon gekommen.

Tags darauf fuhren wir in die Stadt mit dem Ziel, die Zahnkontrolle und allfällige Schäden vom langen Reise zu beseitigen. Der Gang zum Zahnarzt wurde uns nämlich von Silvan, unserem schweizerischen Nepaltrekkerfreund empfohlen worden. Und siehe da, es war wirklich lohnenswert. Top modern, schneller Durchlauf ohne Wartezeiten, kostenlose Untersuchung und Dentalhygiene für 900 Baht (25 Chf). Mit strahlend sauberen Zähnen und Sarah zusätzlich mit zwei neuen Füllungen machten wir uns auf den Weg an den nordwestlichen Stadtrand. Eigentlich wurde bei Sarah zusätzlich die Entfernung der vier Weisheitszähne vorgeschlagen – wovon sie vehement abgewunken hatte. Unterwegs mit den lokalen Sorngtaaou, Bus, Taxi und Tuktuk fanden wir das entlegene Fahrradgeschäft und erfüllten uns zwei Wünsche. Für unsere betonharten Sättel besorgten wir uns Softgel-Überzüge und für die Weiterfahrt einen Kilometerzähler. Letzteres für das bessere Navigieren und als zusätzlicher Motivationsfaktor. Der Kauf war in ca. 10 Minuten gemacht, die Reise dorthin und zurück hat den ganzen Nachmittag gedauert. Doch nochmals wurde uns ein anderer Blick auf Bangkok offenbart.

Abends noch im Dunkeln den Kilometerzähler montiert, konnten wir es kaum erwarten, mit unseren „Göpplä“ am nächsten Morgen endlich wieder loszufahren. Vorerst zwar nur zum nächsten kleinen Bahnhof – von dort sollte es nämlich in ca. 5 Stunden zur thailändisch-kambodschanischen Grenze gehen. Im nächsten Bericht werden wir davon erzählen.

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