Tour de Suisse en vélo

Tour de Suisse en vélo

[1.-13. Juni 2015] Sarah

La Suisse – das ist unsere Heimat mit Tälern, Bergen, Wälder, Seen und Flüssen auf engstem Raum. Gesegnet mit sauberer Luft und Gewässern, intakten Ökosystemen, ein Ort, wo Mensch, Tier und Natur weitgehend im Einklang leben und eine unschätzbare Sicherheit auf den verschiedensten Ebenen geboten wird.

Enroute haben wir einmal mehr unglaublich aufgeschlossene und sympathische Menschen getroffen, haben uns vor allem in den ländlichen Orten sehr wohl und Zuhause gefühlt.
469Km sind wir entlang von Flüssen und Seen gefahren, haben kleinere Übergänge am Ende von Tälern unter die Räder, notfalls Beine genommen, kleinere Pässe erklommen, die morgendliche Frische eingeatmet und hitzige Sommertage ertragen, Blitz, Donner & Regen im Schutz des Zeltes erlebt, beeindruckende Wasservögel beobachtet, das zentral- und ostschweizer Braunvieh mit unserer Durchfahrt meist kaum beeindruckt, die unterschiedlichen Dialekte wahrgenommen und nachgemimt, stundenlang durch die Gegend pedalt, viel geschwitzt, selten kurzfristig geleidet, gelacht und ganz oft einfach den Moment genossen.

 

unsere Route durch die Zentral- und Ostschweiz bis an den Bodensee

Tag 1: Start Tour de Suisse von zu Hause aus.. 

Amsoldingen – Habkern – Grünenbergpass 1555m – Schangnau – Kemmeriboden – Sörenberg [72km, 1800 Hm, 6.5h im Sattel, 10 – 19.15 unterwegs..] Kantone Bern & Luzern

 

Tag 2: die müden Beine auskurieren in Sörenberg

 

Tag 3: durch das Emmental an den Vierwaldstättersee

Sörenberg – Entlebuch – Rengg 959m – Emmenbrücke – Luzern – Merlischachen am Vierwaldstättersee [59km, 400 Hm, 1100m runter, 9:30 – 16.00 unterwegs] Kantone Luzern & Schwyz

Von Sörenberg nach Entlebuch wurden wir mit ein paar luftigen Abfahrten auf einem kurvenreichen, schmalen Kurs belohnt. Wegen dem konstanten Gegenwind mussten wir zwar auch in den flacheren Passagen immer voll in die Pedale treten. Heute, am 2. Radlertag, hatten wir die Balance, erschwert durch die bepackten Sachochen, wieder besser gefunden und konnten auch in den Kurven wieder sicherer auf der Ideallinie fahren.

Beim Café im Ort Entlebuch weckte eine „Abkürzung“ auf der Karte Räphu’s Interesse. Im Bewusstsein darum, wie seine Shortcuts aussehen können, zeigte ich mich einverstanden – ein bisschen Training konnte ja nicht schaden. So kam es, dass ich mich nur kurze Zeit später einen steilen Hang hochtrampeln sehe, im tiefsten Gang natürlich. Ungefähr so hatte ich’s mir vorgestellt, nur ohne die sengende Mittagshitze. Haarnadelkurven führen durch die „Chräche“ hinauf – das frisch gemähte Heu trocknet schnell. Das versprochene Ovo-Sport auf dem kleinen Pass „Rengg“ bewirkt, dass ich nicht absteige in den nur noch knapp fahrbaren Kurven – wieder aufsteigen wäre schwierig geworden.

Auf dem Camping Merlischachen am Vierwaldstättersee finden wir für unser Zelt ein wunderbares Schattenplätzchen und erfrischen unsere hitzigen Körper im halbwegs erfrischenden See.

 

Tag 4: Aufgabenteilung

Ich bewache unser Zelt und geniesse einen wunderbaren Sommertag am Vierwaldstättersee, währenddem Räphu in Rekordzeit die Rigi besteigt.

 

Tag 5: Entlang des Vierwaldsättersees ins Tal der Wetterschmöcker

Merlischachen – [50km, 400 Hm, 2.75h im Sattel, 9 – 14.15 im Sattel] Kantone Schwyz & Luzern

Erkenntnisse des Tages

Das Muotatal liegt im Kanton Schwyz!

Der Vierwaldstättersee hat seinen Namen von den vier angrenzenden Waldstaaten: Kanton Luzern, Nidwalden, Schwyz und Uri.

Die Muota, der Fluss des Muotatals, ist kalt, 9° haben wir gemessen. Beim Versuch, den Fluss an einer breiten Stelle zu überqueren, schmerzen die Füsse nach kurzer Zeit furchtbar, so dass wir schleunigst umkehren.

An diesem Velofahrtag ist es wirklich heiss, geschätzt 30°. Der Fahrtwind bringt etwas Abhilfe. Morgens fahren wir dem See entlang. Anfangs noch durch Dörfer, dann werden unbesiedelte Abschnitte immer länger, die Fahrt durch die kurvenreiche Strecke direkt am Felsen spannender – das Velofahren macht wieder richtig Spass! Doch auch wenn der Seespiegel horizontal verläuft – längere Anstiege werden mit längeren Abfahrten belohnt, flach ist es eigentlich nie. Unterwegs passieren wir zwei der drei Seeengen. Von Vitznau aus imponiert uns der mäjestätische Fels am andere Ufer, welcher tief in den See ragt.

In Schwyz kaufen wir im Einkaufszentrum Mythen eine neue Gaskartusche und stocken unsere Proviantreserven auf. Dann biegen wir ins berühmt-berüchtigte Muotatal ein. Im unteren Teil wird über weite Strecken die Strasse ausgebaut. Ampeln bedeuten, bei grün bergauf einen kurzen Spurt hinzulegen und die längeren Einbahnstrecken hinter uns zu bringen, bevor Gegenverkehr kommt.

Vom Camping Erlebniswelt (oder Husky’s Lodge) sind wir etwas enttäuscht, die Zeltplatzwiese würde höchstens für 2-3 Zwergziegen Platz bieten. Das nette Beizli und die mit grosser Sorgfalt geplanten und gebauten kleinen Chalets entschädigen dafür. Uns springen vor allem die „bepflantzten“ Dächer der 1-Zimmer-Holzhütten ins Auge.

Gekocht ist schnell. Stocki mit Champignonssauce und Tomaten-Mozzarella-Salat aus dem Becher. Noch mit den Stirnlampen lesen wir draussen vor dem Zelt.

 

Tag 6: steil bergauf: bike & hike

[8.30 – 16.00 unterwegs, gewandert bis ca. 2145m] Kanton Schwyz

In der kleinen Schweiz kommt man selbst en vélo viel zu schnell vorwärts. Durch das Muotatal wollten wir nicht einfach nur hindurchfahren, sondern die Umgebung etwas näher erkunden. Ein Plan war am Vortag schnell gefunden – die Silberen, so weit wir kommen, da noch Schnee lag.

Auf der steilen Passstrasse des Pragel’s fahren wir morgens ohne Gepäck bis zum Parkplatz Eigeliswald auf 1375m, danach geht’s auf dem Wanderweg weiter zu Fuss durch den Bödmerenwald. Ein Prospekt des Urwaldreservates Bödmeren hatte unsere Aufmerksamkeit bereits am Vortag gepackt.

Urwaldreservat Bödmeren

Das Kernstück dieses primären Fichtenwaldes wurde in seinem Aufbau und Lebenslauf nie durch menschliche Einflüsse beeinflusst. Der Bödmerenwald hat sich vor etwa 7000 Jahren aus den nacheiszeitlichen sehr lockeren Föhren- und Birkenwäldern entwickelt. Die Lebenserwartung einer Bödmerenfichte liegt vermutlich zwischen 400-700 Jahren. Sie ist mit ihrem säulenartigen Wuchs  perfekt an die grossen Schneemengen angepasst.

Vom Bödmeren-Urwald folgen wir dem Wanderweg ins Charrental und weiter auf die Silberen. Der Name erscheint plausibel – bereits von Weitem leuchtet die Karstlandschaft silbrig, jetzt im Frühjahr wird dieser Effekt von den verbliebenen Schneefelder noch hervorgehoben. Das Karrenfeld der Silberen besteht aus Schrattenkalk, welcher vor ca. 125 Millionen Jahren abgelagert wurde (Helvetikum). Was uns erst im Nachhinein bewusst wird – die Karstlandschaft weist alle Zwischenstufen vom nackten Fels bis zur geschlossenen Vegetationsdecke und zum subalpinen Wald auf.

Fasziniert, aber vorsichtig suchen wir uns einen Weg durch das Felsenlabyrinth. Die unterschiedlichsten Pflanzenarten haben sich an Nischenplätzen niedergelassen, egal in welcher Steilheit des Felsen. Im Karrenfeld der Silberen, bei Kartenpunkt 2145m entscheiden wir uns, umzukehren, da die Schneefelder mit unseren Trekkingschuhen ohne viel Profil immer schwieriger zu überwinden waren, ausserdem sehen wir die Spalten der Charren nicht mehr. Zurück zu unseren Drahteseln nehmen wir denselben Weg. Auf der Passabfahrt machen wir bei der Alpkäserei Bödmeren einen Stopp – beim Hochfahren in Zeitlupe war uns morgens das grosse Glace-Schild nicht entgangen. Wunderbarste Alpenglacé geniessen wir dort und kaufen auch gleich für z’Nacht ein – Raclettekäse!

Zurück beim Zelt riskieren wir ein paar Stunden später unsere Bratpfanne ohne Beschichtung. Chäs-Schnitte & Salat stehen auf dem abendlichen Menu-Plan – noch nie schmeckte eine Chäs-Schnitte soooo gut!

Pfanne hinüber - Chässchnitte geglückt!

Pfanne hinüber – Chässchnitte geglückt!

 

Tag 7: Kampf am Pragelpass – über einen Pass und entlang zweier Seen

Muotathal – Pragelpass 1550m – Rhodanenberg am Klöntalersee – Mollis – Murg am Walensee [56km, 1100 Hm, 1300 Hm runter, 4h im Sattel, unterwegs 6.50 – 14.00] Kantone Schwyz & Glarus

Es ist noch kühl, als wir unser Zelt zusammenpacken, die Drahtesel satteln und zielstrebig davonfahren, aber das war gut so. Schwitzen würden wir auf der heutigen Etappe ohnehin. Die ersten 2km verlaufen relativ flach bis zum Passeinstieg, doch danach geht’s unbarmherzig zur Sache. 5km sind es bis zur Alpkäserei, zu unserem ersten Etappenziel. Im unteren Teil schieben wir die Vélo’s, doch auch dazu wird jeder Muskelstrang der Arme, Rücken und Beine gebraucht. Ein Blick auf den Kilometerzähler zeigt – die Anzeige macht nur kleine Fortschritte, jeder Meter muss erkämpft werden. Auch Räphu’s Höhenmeteranzeige will nicht richtig vorwärts machen. Doch wir sind früh unterwegs und guter Dinge. Wie immer gilt der Grundsatz – solange man nicht stehen bleibt, geht’s vorwärts, wenn auch nur im Schneckentempo. Einen psychologisch positiven Effekt hat die Tatsache, dass wir vom Vortag genau wissen, was uns topographisch erwartet. Überraschend gut in Form und schnell erreichen wir die Alpchäsi und schlemmen wenig später die wohlverdiente Alpenglacé, es ist noch vor 9.00.

Von der Alpchäsi geht’s 900m weiter zum Parplatz Eigeliswald auf 1375m, dann weitere 5km mit mässiger Steigung und gut zum Fahren bis auf den Pragelpass auf 1550m. Glücklich und zufrieden sind wir, den Pass ohne grösseren Kampf geschafft zu haben!

auf dem Plateau des Pragelpasses 1550m - geschafft!

auf dem Plateau des Pragelpasses 1550m – geschafft!

Nachdem der Bärenhunger gestillt ist, ziehen wir uns warm an und steigen auf, ausser gut lenken durch die kurvenreiche Strecke müssen wir nicht mehr viel tun. Wir waren fast die ersten Passfahrer des Tages, doch auf der Glarner Seite kommen uns viele Mitstreiter entgegen. Besonders den seltenen, schwer bepackten Tourenfahrer winken wir herzlich, wenn wir gerade eine Hand beim Lenken entbehren können. Es gibt also doch noch andere, die solche Ideen haben… Insgesamt 13km waren wir bis zum Pass hochgefahren, 11km Abfahrt warten auf uns. Vor allem Räphu gerät wieder in einen Fahrtrausch und muss intermittierend daran erinnert werden, mit adäquater Geschwindigkeit zu fahren. Wir geniessen die lange Abfahrt zum Klöntalersee und fahren an diesem entlang – eine wunderschöne Szenerie, der langgezogene grünleuchtende See vor dem Glärnisch-Massiv mit dem Vrenelisgärtli. Wir erhaschen einen Blick auf den Schwandergrat, welcher zum Vreneli’s Gärtli führt – den Berg hatten wir im Jahr zuvor bestiegen. Am östlichen Ufer des See’s setzen wir uns auf eine bequeme Ratan-Couch in einem Restaurant mit guter Aussicht und bestellen ein Kaffee. Unglaublich, die schweizerische Topographie – vom Klöntaler See sehen wir uns kurze Zeit später nochmals im Abfahrtstil unterwegs – der erfrischende Fahrtwind bei brennender Sommerhitze bis Riedern kommt uns gelegen. Langsam haben wir wirklich Bedauern mit den Radrennfahrern, die noch ganz unten sind und wohl noch den Pragelpass anstreben, am heutigen Tag.

Mit dem Schwung sind wir bald am nächsten See, dem Walensee angekommen und erreichen mit hitzigen Köpfen den Camping Murg am Walensee. Die Beine sind schwer, doch ein erfrischendes Bad im realtiv kühlen See schafft Abhilfe.

 

Erkenntnisse des Tages

Der Pragelpass als Tourenfahrer zu überwinden, gehört wohl zum Herausforderndsten, was man in Anbetracht der Steilheit in der Schweiz machen kann. Zwar ist die Strasse auf beiden Seiten asphaltiert, doch ist die Steilheit im 3. Grad (laut Bike-/Velokarte >>>) und bis 14% steil. Ein Schild für Velofahrer warnt davor, dass die Passstrasse um 885m in den nächsten 11km steigt.

 

Tag 8: von der Zentral- in die Ostschweiz

Murg am Walensee – Kaltbrunn – Rickenpass 805m – Wattwil – Hemberg 945m – Urnäsch – Gonten – Appenzell 785m – Landgasthof & Camping Eischen 1036m [74km, 5.45h im Sattel, 7.50 – 17.00 unterwegs] Kantone Glarus. St.Gallen, Appenzell Ausserroden und Appenzell Innerroden – neuer Rekord, 4 Kantone an einem Tag! =)

Mutterseelenallein stehen wir frühmorgens auf. Nachts hatte es das erste Mal seit unserer Abfahrt geregnet – doch beeindruckt hatten uns nicht die paar Tropfen, sondern Blitz & Donner, welche uns im Schlummerzustand immer wieder aufschrecken liessen. Ganztägig war für heute ein mittleres Regen- und Gewitterrisiko prognostiziert, doch morgens regnete es zu unserer Überraschung noch nicht. Nur mit einem mageren Frühstück im Bauch (Blévita und Pfefferminztee) fuhren wir den Parcours am Seeufer zurück und bogen nach Weesen ab. Dann ging’s etwas ungeduldig weiter nach Kaltbrunn (beretis im Kanton St. Gallen), wo wir endlich Proviant kaufen und uns für die Weiterfahrt stärken konnten. Denn da hatten wir wieder so ein rotes Warnschild für Fahrradfahrer gesichtet:

P1010805

Ohne einmal abzusteigen schaffen wir den Hoger, den Rickenpass auf 805m. Nach dem gestrigen Pragelpass war jegliches Gelände im Vergleich nur noch leicht bis mässig steil. Nach dem Übergang führt die Strasse nur leicht bergab. Nach einem kurzen Rast in Wattwil geht’s entsprechend der ostschweizer Topograpie wieder bergauf.

P1010810

Anfangs mit einer Steilheit Stufe 3 (gemäss Velokarte von Schweiz Mobil), grösstenteils jedoch mit Stufe 2, also gut aber streng zum Fahren. Im verschlafenen Hemberg ist erneut eine Verschnaufpause von Nöten. Am Dorfbrunnen erfrischen wir uns und trinken genüsslich vom kühlen Wasser. Nach einem weiteren Anstieg nach Bächli dürfen wir langsam hoffen, dass das Bergauffahren für heute ein Ende nimt. Ein kleines „Passschild“ ehrt die Velofahrer, die hier durchkommen:

ein Übergang ohne Namen - doch ein Schild als kleiner Motivationspfeiler für die Velofahrer wurde netterweise montiert..

ein Übergang ohne Namen – doch ein Schild als kleiner Motivationspfeiler für die Velofahrer wurde netterweise montiert..

Danach geht’s endlich runter und die ländliche Gegend rauscht in einem grünen Schimmer an uns vorbei. Über Urnäsch rauschen wir direkt nach Appenzell. Riesig freuen wir uns, im Herz von Appenzell angekommen zu sein, war dies doch unser Ziel! Am Platz, auf welchem immer noch die Landsgemeinde stattfindet, parkieren wir unsere Velos und kehren in einem Restaurant ein und geniessen Chäs-Hörndli mit Apfelmuus – ein ursprünglich Appenzellerisches Gericht – und Glacé zum Dessert. Wir hätten uns quer durch die ganze Menukarte essen können.

Unglaublich, dass wir am heutigen, prognostizierten Regentag noch nicht nass geworden waren. Wie das nähere Kartenstudium zeigte: von unserem Camping trennte uns nochmals ein paar erwähnenswerte Höhenmeter (rund 250). Nochmals 4 saftige, zehrende Kilometer pedalten wir, bevor endlich der Landgasthof, Hotel & Caping Eischen in dichtem Nebel vor uns auftauchte!

Drinnen wurden wir begrüsst mit: „Regnet’s draussen?“ Mit einem breiten Lächeln antworteten wir: „Nein, wir haben heute nur ein bisschen geschwitzt!“ So kam es, dass der noch in Trainingskluft und ungeduschte Wirt zu uns gerufen wurde mit der Begründung, dass wir auch nicht besser aussehen würden! Dies amüsierte uns sehr…

Der Eischen ist sehr empfehlenswert. Er wird von Familie Inauen in der 4. Generation geführt. Wegen Nebel und 100%-iger Luftfeuchtigkeit draussen essen wir gerne drinnen, in dem Esssaal mit traditionellem, hölzernem Innenausbau.

 

für einmal Nebel in Appenzell - ein guter Grund für den Gang in die Wellnessoase und in den traditionellen Esssaal zum Essen

für einmal Nebel in Appenzell – ein guter Grund für den Gang in die Wellnessoase und in den traditionellen Esssaal zum Essen

 

Tag 9: Wellness-Oase

Rund um Eischen fühlen wir uns wohl. Ob im Zelt, im wunderschönen Esssaal des Eischen, in der Biosauna oder im Sprudelbad umgeben von dichtem Nebel. Auch im Dorf Appenzell geht alles ruhig und beschaulich zu und her. Obwohl uns der Ausblick auf den Alpstein inklusive seines Haupts den Säntis verwehrt bleibt, könnten wir uns kein besseres Wetter wünschen. Umso mehr können wir unsere Beine & Seelen ausruhen und die Wellness-Oase geniessen.

 

Tag 10: vom ländlichen Appenzell über Teufen an den Bodensee

Camping Eischen – Appenzell – Gais – Teufen – Waldegg Schnuggebock – St. Gallen – Arbon – Camping Buchhorn [47km 2.30h im Sattel] Kanton Appenzell Innerroden, St. Gallen und Thurgau

 

Tag 11: Ferien – Badhütte Rorschach im Bodensee

Vom Zelt kriechen wir nur auf unsere Picnic-Decke direkt am See. Mit der robusten und langanhaltenden Gaskartusche kochen wir den x-ten Kaffee, geniessen die angenehme Sommerbriese und beobachten die Wasservögel. Die Paarfindung bei den Stockenten gestaltet sich schwierig, Graureiher fliegen mäjestätisch über unsere Köpfe hinweg, die relativ kleinen Haubentaucher machen in Deckung des Schilfs den grössten Lärm (metallischer Laut)! Noch lauter sind die deutlich kleineren Teichrohrsänger mit ihren eigenartigen Ruf- oder Verteidigungsrufen. Wir erfahren vom Zeltnachbar, dass Teichrohrsänger oft benutzt werden, um „Kuckuckskinder“ aufzuziehen.

So lassen wir den Tag langsam angehen, essen bei aufkommendem Hunger Müesli, Brot & Käse. Ein Tagesziel haben wir dann doch noch: Wir wollen die Badhütte in Rorschach besuchen, da diese von René Schaufelberger geführt wird. Ihn haben wir in Kathmandu im Hostel kennen gelernt. Tatsächlich treffen wir ihn dort an! Die Badhütte Rorschach ist das einzige noch verbleibende Bauwerk seiner Art aus dem Jahr 1924 am Schweizer Bodenseeufer. Das Konstrukt aus Holz ist auf Stelzen in den See hinaus gebaut. Ein Nicht-Schwimmer-Becken ist in einem „Innenhof“ ingelagert. Früher waren die Liegeflächen für Frauen und Männer getrennt.

Das kurze Wiedersehen mit René hat uns sehr gefreut, wir verbleiben auf ein Treffen in Nepal nächstes Jahr.

 

Tag 12: Ferientag 2 am Bodensee

 

Tag 13: Heimfahrt nach Bern, ausnahmsweise by train..

Von Romanshorn fahren wir nach Bern, nach einer Kaffeepause in der Lorraine gehts Richtung Niesen ins Berner Oberland zurück. Auf den letzten Metern werden wir noch nass, dass ist uns aber ziehmlich egal.

 

ein Weizenfeld unterwegs auf den letzten Kilometern - der Niesen ist schon zum Greifen nah!

ein Weizenfeld unterwegs auf den letzten Kilometern – der Niesen ist schon zum Greifen nah!

 

FAZIT
Auch wenn eine Tour de Suisse en vélo nicht dasselbe Abenteur bietet wie beispielsweise eine Tour in Südostasien, haben wir das stressFREIE Fahrradfahren sehr genossen, die unterschiedlichsten Landschaften, Temperaturen und Witterungen innerhalb einer Tagesetappe erlebt, doch einige Regionen unserer Heimat besser oder überhaupt erstmals kennengelernt. Uns war es ein Vergnügen, zwei Wochen draussen unterwegs sein zu können, haben den beschränkten Luxus geschätzt wie auch die Zubereitung unserer einfachen Menus, die Nächte im Zelt, das unbeschwerte Leben und einfach, uns zu haben.

Einmal mehr haben wir Freiheit als Selbstverständlichkeit unserer Gesellschaft voll ausgekostet und als grosses Privileg uns selbst gegenüber bestätigt. Unglaublich dankbar sind wir, hier geboren worden zu sein. Denn nur der Zufall der Geburt trennt uns von den Opfern der Armut!
„vom Zufall der Geburt – Armut und Reichtum“)

 

 

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